1986
ASCHENPUTTEL
Wenn man die wachsenden Zuschauerzahlen der Märchenvorstellungen am deutschen Theater betrachtet, gelangt man zu dem beruhigenden Ergebnis, dass diese Kunstgattung aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht ist. Nachdem die Welt der Technik immer häufiger ins Leben der Menschen eingriff, Computerspiele und Videogeräte auch im Kinderzimmer ihren Siegeszug antraten, schwappte gleichsam als Gegenpol auch die Welle der Phantasie wieder mit herein. Den wahren Grund dafür zu nennen ist nicht allzu schwer. Immer mehr Menschen möchten zurück zu den seelischen Wurzeln, zu den unbewussten Erfahrungen und zu den Kräften des Gemüts. Denn Märchen machen Mut, Märchen beruhigen insofern, weil „Ihre Wahrheit“ zeigt, dass selbst das Böse zum Leben dient und zu guter Letzt besiegt wird.