Der Revisor
Modern inszenierte Gesellschaftssatire nach Nikolai Gogol
Klassische Gesellschaftskomödie, in der Korruption und Amtsmissbrauch so richtig auf die Schippe genommen werden.
Eine ganze Gemeinde ist in heller Aufregung, denn eine Revisorin soll inkognito die Behörden überprüfen. Insbesondere die Bürgermeisterin fürchtet, dass nun Vetternwirtschaft und Korruption enttarnt werden und warnt ihre Stadträtinnen. Doch im ganzen Trubel merkt niemand, dass die vermeintliche Revisorin in Wahrheit die Lebenskünstlerin Sonja ist – und die genießt die Verwechslung ungemein! Nur allzu gerne lässt sie sich einladen, durchfüttern, hofieren und nimmt mit Vergnügen die Hand des Sohns der Bürgermeisterin an. Doch wann fliegt der Schwindel auf?
Erleben Sie auf der Naturbühne diese aberwitzige Handlung, gespielt von schrägen Figuren in verrückten Situationen. Menschliche Abgründe inklusive. Einerseits geht es um Eitelkeit, Bestechlichkeit, Ruhmsucht und Verführbarkeit, andererseits um Abenteuerlust, Leichtsinn und die Konkurrenz zwischen Provinz und Großstadt. Eine Komödie voll bissigem, schwarzem Humor, die auch nach ihrer Uraufführung 1836 noch immer leicht und vergnüglich daherkommt.
Gogols flotte Verwechslungskomödie ist seit ihrer Uraufführung fester Bestandteil des weltweiten Theaterrepertoires. Für die Naturbühne wurde das russische Original leicht angepasst. Um die Felsenkulisse in den Mittelpunkt zu stellen, wurden die Innenszenen ins Freie verlegt. Die verschiedenen Spielorte sind zudem einprägsam mit 16 farbigen Stühlen und Kostümen markiert. Da im Original viele der über 30 Figuren zwei oder drei Rufnamen haben, wurde die Rollenanzahl stark reduziert, das Stück insgesamt gekürzt und das Geschlechterverhältnis umgekehrt. Von den 16 Mitspielenden sind drei Männer und 13 Frauen auf der Bühne. Das ändert natürlich einiges! Aber am Ende dann doch wieder nicht so viel …
Die Satire zeichnet ein erstklassiges Sittenbild einer provinziellen Kleinstadt. Christian Schidlowsky stellt auf der Naturbühne seine flotte Bearbeitung mit einem interessanten Kniff auf die Bühne: die Kleinstadt wird von starken Frauen dominiert!
Regie: Christian Schidlowsky
Bühnenbild: Ruth Pulgram
Kostümbild: Wolfram Müller-Broeder
Lichtdesign: Kai Fischer
TIPP:
So, 13.08.2023 ca. 17:30 Uhr – im Anschluss an die Vorstellung
Diskussionsrunde „Wie frei macht uns ein Amt?“ u.a. mit Bürgermeister Herwig Neumann, Jurist Martin Sesselmann, Studiendirektor a.D. Dieter Fischer, Revisor Tino Scheuering, Postlerin Anne Notnagel sowie Darstellenden aus dem Stück. Moderation: Gerd Kammerer.
INFO Christian Schidlowsky wurde 1965 in Dinslaken am Niederrhein geboren. Während seiner Ausbildung zum Schauspieler und Sprecher studierte er in Erlangen Theaterwissenschaft und Pädagogik und schloss mit dem Magister Artium ab. In Nürnberg gründete er das Theater Pfütze und leitete es vierzehn Jahre lang als Hausregisseur und -autor. Seit Anfang 2000 arbeitet Christian Schidlowsky freiberuflich als Regisseur, Autor und Ausbilder. Er arbeitet genauso im Theater für Kinder wie für Erwachsene, ebenso im Sprech- wie im Musiktheater, deutschlandweit wie international.
ENSEMBLE
Die Polizeiinspektorin: Cordula Kerling
Hans, der Kellner: Helmut Johannes Schindler
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Fotos: © Frank Wunderatsch, Thomas Eberlein, Martin Ritter