1995

KASPER AUF BURG RABENSTEIN

Darüber ist nicht nur der pfiffige Kasper baff, was sich auf Burg Rabenstein so alles tut: Der Burgherr hat die Rüstung mit der Gartenschürze vertauscht, die Tochter des Dorfschulzen, Eva, rafft den Rock und hantiert ganz unmädchenhaft mit Angelrute und Schwert, und zum Schluss wird auch noch ein Drache besiegt, aber anders, als man gemeinhin vermutet. Mit Jiri Lechners Stück „Kasper auf Burg Rabenstein“, das fernab von ausgeglühten Dutzenddauerbrennern originell und vergnüglich Ritterromantik gegen den Strich bürstet und dabei für pazifistische Tugenden und Abkehr von traditionellen Rollenverhalten unaufdringlich votiert, hat die Naturbühne Trebgast ein Stück gewählt, das als spaßiges Spektakel das Auge und Hirn von Klein und Groß gleichermaßen anspricht.