Bewegend und zum Nachdenken anregend waren die Vorstellungen des Monologstücks „Judas“ im Rahmen des Theaterfrühlings in der St. Johanniskirche in Trebgast – und gut besucht. Denn wie im Vorfeld angekündigt, ließ die Naturbühne sowie Darsteller Andreas Gräbe den Reinerlös sowie weitere Publikumsspenden der beiden Tage der Geschwister-Gummi-Stiftung Kulmbach zu Gute kommen. Denn Kunst hat die Kraft, Grenzen zu überwinden und Menschen zu verbinden, so die Intention der Naturbühne. Zusammen kamen 1.800 Euro, die am Wochenende an Edeltraud Dahlhoff, Fachbereichsleitung Familie und Erziehung, übergeben werden konnten. Diese bedankte sich herzlich für diesen großen Betrag und die große Verbundenheit der Naturbühne Trebgast zur Geschwister-Gummi-Stiftung. So wurden bereits im vergangenen Jahr Kinder der Wohngruppen zu Aufführungen eingeladen. Die künstlerische Entwicklung der Mädchen und Jungen solle auch weiterhin gefördert werden, so Dahlhoff weiter. Mit der Spende sollen unter anderem Equipment für die Theatergruppe sowie Besuche von Vorführungen örtlicher Kindertheater finanziert werden.
Dies freut auch Darsteller Andreas Gräbe und Regisseur Bernd Berleb besonders: „Wir möchten kulturelle Teilhabe für jedes einzelne Kind ermöglichen, besonders auch für diejenigen, die bisher wenig Glück im Leben hatten. Wenn wir Kultur erleben, uns ablenken, begegnen und spielerische Momente erschaffen, dann bewirkt das auch immer was in unserem Alltag und hilft, das eigene Leben neu zu gestalten.“
Weitere Informationen über die Arbeit der Geschwister-Gummi-Stiftung und Möglichkeiten zur Unterstützung unter www.gummi-stiftung.de.
Foto v.l.n.r. Regisseur Bernd Berleb, Darsteller Andreas Gräbe, Edeltraud Dahlhoff (Geschwister-Gummi-Stiftung).
Foto: Diana Stüllein-Ott
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„JUDAS“ unterwegs:
Fr, 29.03.2024 | 19 Uhr
Pfarrkirche St. Agnes
Waldrebenstraße 5, 80935 München
Tickets: judas@dienaturbuehne.de
Judas – sein Name steht für Verrat, sein Judaskuss hat die Welt verändert. Er hat mit diesem die Leidensgeschichte Christi in Gang gesetzt. Auf seine Person hagelte einer der größten Shitstorms in der Geschichte. Er wurde zu einer Ikone des Verrats. Aber wäre ohne ihn das Christentum tatsächlich zu einer der großen Weltreligionen geworden? Wie sieht der Mensch dahinter aus? Was wäre passiert, wenn er zu seinem Glauben zurückgekehrt wäre?
Judas plaudert aus seinem Leben, erzählt von seiner Kindheit und von seinen Geschwistern. Und natürlich auch von seiner Zeit mit IHM. Er spricht aber auch über seine Zweifel an IHM. Judas lullt uns ein mit Geschichten und dreht plötzlich den Spieß um. Es ist leicht mit dem Finger auf jemand anderen zu zeigen. Was aber wäre passiert, wenn er seine Zweifel hätte fahren lassen und Jesus gefolgt wäre? Hätten wir das wirklich gewollt?
Das Stück ist eine spannende Auseinandersetzung damit, wie eine Entscheidung dein Leben schlagartig verändern kann. Es appelliert an die Verantwortung jedes Einzelnen. Es transportiert Glaubensfragen und Zweifel in unsere aktuelle Zeit.
Schauspieler Andreas Gräbe und Regisseur Bernd Berleb brechen den biblischen Stoff auf eine persönliche Ebene herunter; wir erleben einen Judas mit all seinen menschlichen Ängsten und Ausreden. Er möchte gesehen und verstanden werden. Dabei wird die Kirche in Trebgast zur Bühne, keine Kulisse, sondern ein realer Spielort.
Regie: Bernd Berleb
Es spielt: Andreas Gräbe
Ausstattung: Bernd Berleb
Alle Rechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Schweinfurthstr. 60, 14195 Berlin
INFO Andreas Gräbe wuchs in Hattingen an der Ruhr auf. Er absolvierte in Hamburg eine Musicalausbildung an der Stage School und anschließend eine Schauspielausbildung an der Schule für Schauspiel. Seit 2005 steht er in Musik- und Sprechtheaterinszenierungen auf deutschsprachigen Bühnen. Darüberhinaus ist er immer wieder für Film und Fernsehen tätig. So z.B. in der NDR Serie „Die Pfefferkörner“ oder der BR Produktion „Dahoam is Dahoam“. 2023 schloss er eine Weiterbildung als Theaterpädagoge ab und arbeitet seitdem am Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
INFO Bernd Berleb, 1974 in München geboren, schloss 1997 sein Studium am Schauspielstudio München ab und war an zahlreichen Theatern engagiert. Für „Novecento“ gewann er den Darstellerpreis bei den Theatertagen Wasserburg sowie für die Rolle des Phillippe in „Ziemlich beste Freunde“ den Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung. Bernd Berleb wirkte in diversen Serien und Kurzfilmen unter anderem für das ZDF und Sat.1. Seit Ende 2023 ist er als Dramaturg und Regisseur im Team der naturbühne. Für die naturbühne unterwegs führte er Regie bei „Judas“, in der Saison 2023bei „Der Brandner Kaspar“ sowie “Pettersson und Findus”, 2024 bei „Die verkaufte Braut“, „Oh wie schön ist Panama“ sowie bei der Wiederauffahme des „Brandner Kaspars“. www.berndberleb.de