DER KONTRABASS

Von Patrick Süskind. Bittersüße Anleitung zum Umgang mit dem Scheitern.

Nein, ein Alkoholproblem hat er natürlich nicht. Er doch nicht. Er trinkt nur „ gegen den Feuchtigkeitsverlust.“ Sein Beruf ist schließlich physisch fordernd: Als Kontrabassist im Staatsorchester führt er ein Leben, das genügend Optionen bereithält, um damit auch unzufrieden sein zu können.

Zu seinem Instrument ist er wie „die Jungfrau zum Kind gekommen“, die große Liebe ist es nicht. Unter anderem, weil ihn der Bass daran hindert, seine eigene Persönlichkeit zu leben. Grund genug, sich zutiefst zu bedauern und mit dem eigenen Schicksal zu hadern.

Der 1981 mit Nikolaus Paryla in der Titelrolle im Münchner Cuvilliés-Theater uraufgeführte „Kontrabass“ von Patrick Süskind zeigt einen spießigen, überaus selbstgerechten Charakter, der sich gedanklich vorzugsweise in Vorurteilen und Denkschablonen bewegt. Eine bitterböse und zugleich tragikkomische Groteske, die sich bis heute größter Beliebtheit in der Theaterwelt erfreut.

Regie: Martin Ebner
Es spielen: Janin Fischer, Gordian Beck
Regieassistenz: Kerstin Bauer
Ausstattung: Das Ensemble

 

Alle Rechte: Alle Rechte: Diogenes Verlag AG, Sprecherstr. 8, CH-8032 Zürich


INFO 
Janin Fischer. „Ein schöner Ton ist da nicht drin, weil ein Kontrabass, der hat nicht diese Obertöne, und deshalb immer grauslich klingt!“ – ich gebe zu, dieses harsche Urteil kränkt mich schon. Auch wenn ich abseits des Theaters noch nicht mit einem Kontrabass in Berührung kam. Aber dafür steht bei mir zuhause ein Klavier. Ein echtes. Um das bemühe ich mich auch. Und um mein Saxophon. Mein zweifellos vorhandener Ehrgeiz kommt mir da sehr zupass. Wie auch beim Theaterspielen. Sonst hätte ich mich auf dieses Experiment hier erst gar nicht eingelassen.


INFO
Gordian Beck. Zum Kontrabass kommt man nur über „Umweg, Zufall und Enttäuschung“. Behauptet zumindest Patrick Süskinds Kontrabassist. Bestätigen kann ich das nicht, bei mir war schließlich nach Flöte, Klavier und Horn Schluss. Also kein Dixieland und auch kein Kontrabass. Zum Glück! – Aber mit Musik habe ich mich gründlich befasst sowie im Orchester gespielt; nicht immer richtig, aber stets bemüht. Mit Anfang zwanzig hat man ja noch Träume. Die habe ich selbstverständlich heute noch, aber sie sehen anders aus. Irgendwie muss man ja auch mit der Zeit gehen.


INFO 
Martin Ebner. Regie, das habe ich schnell gemerkt, ist ein schwieriges Unterfangen. Zumal, wenn man wie ich, leicht perfektionistisch veranlagt ist. Details sind mir wichtig, sie machen den Unterschied. Zum Theater gekommen bin ich im Übrigen wie die Jungfrau zum Kind. Nämlich als Souffleur einer Theatergruppe in Witzleshofen bei Gefrees. Weil sie dort einen gebraucht haben, der ihnen hilft, wenn es hakt. Und ich ein grundsätzlich hilfsbereiter Mensch bin. Weswegen ich auch eingesprungen bin, als die beiden Kontrabass-Verrückten – siehe oben – jemanden gesucht haben, der ihnen die Wege auf der Bühne weist.


Vorstellungen im Rahmen des Theaterfrühlings Trebgast.
Ein Gastspiel des Brandenburger Kulturstadl e.V.

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Theaterfrühling Trebgast
Programmflyer als PDF hier

 

Sa, 02. März und So, 03. März
Gift von Lot Vekemans – Es spielen: Anne Scherliess, Sigurd Sundby; Regie: Anja Dechant-Sundby
Altes Pfarrhaus

Fr, 08. März und Sa, 09. März
Der Kontrabass von Patrick Süskind – Gastspiel des Brandenburger Kulturstadl Bayreuth
Altes Pfarrhaus

So, 10. und Fr, 15. März
All das Schöne von Duncan Macmillan – Es spielt: Sigurd Sundby; Regie: Anja Dechant-Sundby
Altes Pfarrhaus

Sa, 16. und So, 17. März
Judas von Lot Vekemans – Es spielt: Andreas Gräbe; Regie: Bernd Berleb
St. Johanniskirche

Sa, 05. und So, 05. Mai
Romeo und Julia, oder so … – Es spielt: Jugendclub Black Box der Naturbühne; Regie: Fenja Grießhammer & Kira Söllner
Brandenburger Kulturstadl

Info Box

  • Spielort: Altes Pfarrhaus, Kirchplatz 3, 95367 Trebgast

  • Spieldauer: ca. 100 min; eine Pause

  • Veranstalter: die naturbühne gGmbH

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